OnkoAktiv
Sport und Krebs
Körperliche Aktivität und Trainingstherapie vor, während und nach einer Krebsbehandlung und auch darüber hinaus
Laut Robert Koch Institut erkrankt in Deutschland statistisch gesehen fast jeder zweite im Laufe seines Lebens an Krebs.
Auch ich bin ein Tumorpatient.
Schaukeln im Park während der Behandlungspausen ist auch Bewegung
Ich wusste auch damals schon dass Bewegung eine Reihe positiver Effekte für Krebspatienten hat, aber in meiner Nähe gab es keine passenden Bewegungsangebote. Daher musste ich mir mein Training unangeleitet selber zusammenstellen, was selbst für mich als Sportwissenschaftler eine Herausforderung war. Sich selber in einer solchen Situation einschätzen zu können ist schwierig. Deswegen habe ich zunächst das „Cancer & Exercise Certification for Health & Fitness Professionals“ („Krebs- und Bewegungszertifizierung für Gesundheits- und Fitnessexperten“) erworben, das über die University of Calgary angeboten wird, um dann Fördermitglied bei OnkoAktiv zu werden. Bewegungsprogramme für Menschen mit Krebs sind inzwischen Teil meines Leistungsspektrums. Mit meiner Vorgeschichte kann ich Patienten direkt auf Augenhöhe begegnen und mich noch besser als andere Therapeuten in sie hineinversetzen.
Bewegung bei Krebs – wie kam es dazu?
Nachweise dass körperliche Aktivität das Tumorwachstum verlangsamen könnte gibt es bereits seit mehr als 80 Jahren. Leider ist diese Erkenntnis dann aber zunächst nicht nur in Vergessenheit geraten, Bewegung bei Krebserkrankungen wurde lange Zeit sogar als gefährlich erachtet. Aus Sorge dass körperliche Anstrengung einen ohnehin schon geschwächten Patienten noch weiter überlasten könnte wurde früher schwerkranken Menschen in der Regel absolute Schonung verordnet, in der Annahme dass der Körper seine gesamte Energie zur Bekämpfung der Krankheit benötigen würde.
Fred Lebow, Gründer des New York City Marathons, war wohl einer der bekanntesten Köpfe die dieses Dogma damals durchbrochen haben. An einem Hirntumor schwer erkrankt, setzte er sich über den Rat seiner Ärzte, die ihm Ruhe verordnet hatten, hinweg und lief 1992, unterstützt von der ehemaligen Weltrekordlerin Grete Waitz, zum ersten mal „seinen“ New York Marathon durch die fünf Stadtbezirke.
Die Bewegungsonkologie als solche steckte damals bestenfalls in den Kinderschuhen, sie hat erst in den letzten zehn Jahren richtig an Fahrt aufgenommen. So wurden im Jahr 2012 noch nicht einmal 500 Forschungsartikel veröffentlicht in deren Zusammenfassung die Begriffe „exercise“ (Bewegung) und „cancer“ (Krebs) erwähnt werden. Inzwischen sind es jährlich über 1000, Tendenz steigend.
Die Vorteile von Bewegung bei Krebs gelten heute als wissenschaftlich abgesichert. Entsprechende Programme können, ja sollten sogar, in jeder Phase der Erkrankung stattfinden
Prähabilitation
ist das Gegenstück zur Rehabilitation und findet, wie der Name schon vermuten lässt, vor der eigentlichen Behandlung statt.
Vorteile können unter anderem sein:
- höheres Fitnessniveau vor dem Start in die eigentliche Behandlung
- günstigere Prognose
- verbesserte psychische Verfassung
- bessere Therapieverträglichkeit
- geringeres Risiko für Komplikationen
Während der Behandlung
spricht – nach ärztlicher Absprache – nichts gegen ein Bewegungsprogramm das an den Therapieverlauf angepasst ist.
Vorteile können unter anderem sein:
- Linderung der Symptome
- geringere krebsbedingte Müdigkeit
- verbesserte Schlafqualität
- reduzierte Angst oder Depression
- verbesserte Knochenqualität
- Eigenbeitrag zur Therapie
Nach der Therapie
ist regelmässige Bewegung besonders wichtig.
Vorteile können unter anderem sein:
- wieder zu Kräften kommen
- verbesserter körperlicher Zustand
- geringeres Risiko dass der Krebs zurückkommt
- bessere Kontrolle des Körpergewichts
- neues Vertrauen in den eigenen Körper finden
- wirkt Schlafstörungen entgegen
- neu erlangte Lebensfreude
- langfristig bessere Lebensqualität
Was ich dir anbieten kann:
- Menschlichkeit und ein offenes Ohr
- Ein Eingangsgespräch über deine möglichen Ziele und deren Umsetzung
- Die gemeinsame Ausarbeitung eines Bewegungsprogramms das auf deine Bedürfnisse zugeschnitten ist
- Beratung und Betreuung über die gesamte Dauer
- Aufbau von Vertrauen in deine Fähigkeiten
- Anpassen des Programms wenn nötig
- Freude an der Bewegung (wieder) finden
Am wichtigsten ist:
Ein Bewegungsprogramm ist nur dann gut wenn es dir Spass macht!